Über Gefühle reden nur Waschlappen
Was erstrebenswert ist verraten uns normalerweise unsere Gefühle. „Ich als Mann über Gefühle reden? Waschlappen!“ … hab ich echt mal geglaubt. Danke liebe Herkunftsfamilie für die Prägung (eine Erkenntnis für die ich der Therapeutin ein paar Hunderter überwiesen hab). Gehts scheißen! Tatsächlich hab ich dieses reinspüren vor allem in der Coaching-Ausbildung langsam lernen müssen, und bin noch immer nicht dort wo ich noch hin möchte. Ich setze mich immer wieder hin, vor allem in schwierigen Phasen und spüre nach wo kommt da jetzt ein Gefühl her, was will es mir sagen und wie kommen wir zwei jetzt in friedlicher, konstruktiver Koexistenz miteinander klar. Hilft Vollgas Entscheidungen zu treffen. „12 Wochen fasten. Voll anstrengend! Kannst du nicht. Du wirst leiden, das willst du nicht. Das drückst du nicht durch.“ wird dank emotionaler Rückmeldung und ein bissl denken (tut meistens sogar gar nicht weh):„Geil! Hast du noch nie gemacht und ist eine echte Chance. Was sind 12 Wochen im Vergleich zu (hoffentlich) schätzungsweise 40 weiteren Lebensjahren. 35 Jahrgänge habens schon gedrückt. Bist du wirklich schwächer wie die anderen Wuzeln?“.
Oft spüren wir eh was grad abgeht, wir hören genau so oft nicht wirklich hin. Was für mich also bisher weichgespülte Gefühlsscheiße war, hat sich unglaublicherweise tatsächlich zu dem entwickelt was es natürlicherweise einfach ist: ein eingebauter Kompass. Voll praktisch. Hätt ich irgendwie gern schon deutlich früher im Werkzeugkasten gehabt. Ihr wissts eh: Herkunftsfamilie, fäkalieren und so.
Die Dummheit siegt, weil der Klügere nachgibt
Ein Wort zur Diplomatie und Harmonie. An vielen Stellen in meinem Leben hab ich Anerkennung dafür bekommen, dass ich diplomatisches Geschick beweisen konnte. In Nachahmung des pawlovschen Hundes dieses Verhalten immer wieder an den Tag gelegt. Eh super, aber: immer diplomatisch sein, so wie ich es einst betrieben habe, ist vor allem für eine Person nicht recht förderlich, nämlich die die sie walten lässt. Für alle anderen ist es angenehm, weil zum Schluss wer zurücksteckt. Genau diese Diplomatie hat ganz oft dazu geführt, dass ich eigene Bedürfnisse hinten angestellt habe und das Absurdeste, ich hab mich im Moment sogar gut dabei gefühlt, weil Anerkennung und so. Wie die großen Lyriker Fettes Brot schon zum Ausdruck brachten: „Die Dummheit siegt, weil der Klügere nachgibt.“. Meine Erkenntnis dazu: es braucht Klarheit. Klarheit in den eigenen Zielen. Klarheit in dem was man sagt. Klarheit in den eigenen Gedanken. Klarheit in den eigenen Handlungen. Das schmeckt vielleicht nicht immer allen. Das bildet vielleicht eine Opposition, sowohl geschäftlich als auch familiär. Aber ehrlich: Scheiß auf den Friedensnobelpreis. Ecken und Kanten helfen meiner Erkenntnis nach mit das Leben in gesunder Balance für sich selbst zu halten. Das eigene Glück entsteht nun mal in uns selbst und nicht in den Anderen. Wenns also eine gereifte Erkenntnis – ganz ohne Erleuchtungsmoment – aus den letzten Jahren gab, dann das es die Selbstfürsorge (neuerdings Self Care) verlangt Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Das machen die anderen nämlich in der Regel nicht für einen. Das einmal ehrlich durchgespürt gibts wohl keinen Weg mehr zurück.
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