[0:00] Ja, die mentale Seite beim Thema Abnehmen und so wie es bei mir war, waren es ja mehr als 35 Kilo, darf man nicht unterschätzen. Und jetzt gibt es natürlich auch so das eine oder andere in unserem Bewusstsein oder auch Unterbewusstsein, das uns halt darin treibt, dass wir Dinge tun, die uns vielleicht nicht ganz so gut tun.
Und genau darüber habe ich mit der Daniela Peer gesprochen.
Die ist ihres Zeichens auch im Medical-Programm unterwegs. Wir haben zwar nicht direkt zusammengearbeitet, aber wir haben uns davon überzeugen können, dass sie absolut praxistaugliche und großartige Tipps hat, wenn es darum geht, eigenen Herausforderungen gegenüber zu stehen und auch ein bisschen zu überlegen, wie kann ich es denn vielleicht umdrehen bzw. wo sind die Hebel, an denen ich arbeiten kann.
Viel Spaß mit dieser Ausgabe des Business of Balance Podcasts.
[0:53] Music.
[1:15] Servus, zu dieser Ausgabe des Business of Balance Podcasts freut mich sehr, dass du wieder dabei bist.
Ich muss ein bisschen beichten, was diese Ausgabe angeht. Die ist vor einigen Monaten schon entstanden, war eigentlich geplant, wie das Ganze hier, noch Getting Alive geheißen hat, herauszukommen, aber aus den bekannten Gründen ist es halt dann nicht mehr dazu gekommen, dass ich das Ganze dann eben online gestellt habe.
Und ich habe jetzt durchgehört, was habe ich denn mit der Daniela Peer damals so gesprochen, und finde, das kann man absolut noch bringen. Es ist absolut zeitlos, was wir da gesprochen haben und auch Dinge, die ich da meinungsmäßig so von mir gegeben habe, zu dem stehe ehrlich gesagt nach wie vor, genauso wie ich es damals gesagt habe, ist er schließlich auch nur ein halbes Jahr. Insofern passt das auf jeden Fall. Ansonsten darf ich ein bisschen Cross-Promotion, machen, schaut vielleicht einmal auf adbusiness.off.balance auf Instagram. Dort habe ich jede Menge an Content mittlerweile eingestellt. Unterschiedet sich ein bisschen von dem, was hier im Podcast kommt, also würd’s mich freuen, wenn’s den Weg auf Instagram geht.
[2:31] Music.
[2:39] Es freut mich immer sehr, wenn ich Besuch bei mir im Teddy Lab im Studio kriege.
Und heute habe ich wieder Besuch.
Mir gegenüber sitzt die Daniela Peer, ihres Zeichens, eine der Therapeutinnen, die auch im Medical-Programm dabei ist. Schön, dass du da bist. Hallo. Hallo.
[2:58] Ja, du hast eh gerade gesagt, du betreust im Medical-Programm vor allem die Köpfe von uns Menschen, die da irgendwo sagen, sie wollen Gewicht verlieren und du siehst ja da ein bisschen was. Wir haben vorher gerade geredet draußen und du bist seit 2015 dabei. Das heißt, du hast schon die eine oder andere Gruppe gesehen. Wenn man so drüber schaut und ich merke bei mir in der Gruppe, man kann es nicht verallgemeinern, was sind denn so die typischen kopfmäßigen Herausforderungen von uns Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Was erlebst du da so?
Die typischen Herausforderungen. Es geht immer ganz viel um dieses, was mache ich denn in Situationen, wo ich normalerweise bin. Ich mache immer ganz gern am Anfang meiner Gruppen so Kleingruppenarbeiten, wo man schaut, welche Themen interessieren denn die Leute in der Verhaltensgruppe. Und da kommen eigentlich immer Tipps und Tricks für schwierige Situationen.
[4:00] Also ich glaube, das ist so ein großes Thema. Wie gehe ich um mit Herausforderungen? Wie gehe ich um mit Stress? Viele der Teilnehmer sind ja sogenannte emotionale Esser. Das heißt, das Essen ist ja immer irgendwie mit Emotion verbunden. Und genau um das geht es dann auch.
Was tue ich denn dann in einer Situation, wo ich normalerweise zum Kühlschrank gehen würde, weil ich mich belohnen will, weil der Tag anstrengend war, weil es irgendwie gerade Ja, Schwieriges mit den Kindern oder in der Arbeit.
Genau, was finde ich für Alternativen? Das ist eigentlich ein großes Thema und begleitet uns immer in die Gruppen.
[4:38] Jetzt gibt es ja da am Beginn diese Fastenphase, die mir ehrlicherweise auch ein bisschen Respekt abgenötigt hat, wie ich es so gehört habe.
Berichteterweise, die Leute, die den Podcast hören und den Blog lesen, wissen ja, dass ich mich nicht recht schwer getan habe damit.
Nur trotzdem ist diese Phase extrem wichtig für alles, was da hinten nachkommt.
So ein bisschen aus deiner Sicht, weil ich kann nicht viel erzählen, was passiert da üblicherweise auch in den Köpfen?
Weil es ist ja kein reines, ich halte mich da jetzt an meine Sackerl-Geschichten und muss mich da jetzt furchtbar kastein, sondern mein Leben ist…
[5:19] Dass sich auch genau diese Strategien, die du gerade angesprochen hast, irgendwie ergeben. Bei mir haben sie sich zumindest im Alltag ergeben.
Ich habe ein paar andere Handlungsmöglichkeiten, die ich vorher nicht gehabt habe.
Also die Phase ist aus psychologischer Sicht insofern viel wichtiger, als man so ein kleines Reset einfach braucht. Und ganz viele der Teilnehmer in den Gruppen sagen ja oft, sie können das etwas essen nicht.
Also so das bisschen Essen. Ja, und ich kriege ganz oft so diesen Vergleich mit dem Rauchen oder mit dem Alkohol, wo dann die Leute sagen, ja, den kann ich einfach weglassen oder das Rauchen kann ich weglassen, das Essen aber nicht.
Und das ist ja die große Challenge eigentlich für viele, dieses normale Essverhalten zu implementieren.
Und das ist quasi in dieser Shake-Phase mal kein Thema.
Ja, das heißt, ich kann mir die komplette Verantwortung abgeben, was das Essen betrifft Und ich kann mich voll und ganz auf mich konzentrieren und auf das, was ich eigentlich bin, was ich möchte, wohin ich möchte, auf meine Ziele etc.
Also dieses Thema ist einfach mal ausgespart.
Und das ist auch ganz wichtig, um dem Körper, dem Geist, aber auch dem Unterbewusstsein so ein bisschen das Signal zu geben, was brauchst du wirklich und wovon kannst du quasi Abstand nehmen.
Also es ist tatsächlich so, ich fahre jetzt mal den Computer runter und setze ihn neu auf.
[6:45] Und das geht halt nicht nur so ein bisschen, sondern da muss ich halt mal einen Cut machen.
Und das brauchen auch die meisten, weil viele kommen halt und sagen so, ich weiß nicht mehr weiter, ich bin jetzt irgendwie an einem Punkt angelangt.
Ja, entweder das oder ich muss irgendwie operieren gehen. Und diesen Break, den brauchen viele.
[7:04] Ich bin für mich draufgekommen, ich war recht anfällig, dass ich beim einschlägigen Fastfood-Lokal das Vertrauen relativ häufig drinnen war und bin tatsächlich jetzt in dieser Phase draufgekommen, dass es darum gegangen ist, irgendwie nur mal eine halbe, dreiviertel Stunde Pause zu haben, bevor es zu Hause mit Familie und so weiter losgeht und dass tatsächlich dieses auf der Autobahn, man sieht das Symbol auf sich zukommen, rausziehen und wissen, Okay, ich hab zwar nur noch eine halbe Stunde zum Fahren, bis ich daheim bin, aber ich…
Nimm mir diese Pause jetzt noch einmal, dass das eigentlich der Grund war.
Mir ist das dann bewusst geworden in der Fastenphase, ich war von Graz zurück nach Linz am Weg, und hätte auf einmal zum Umspuren angefangen.
Und mir ist es dann erst bewusst geworden, wie ich den Blinker gesetzt hab, dass sich da einfach was total durchautomatisiert hat.
Jetzt weiß ich aber auch, dass ich das jetzt nicht mit zwölf Wochen irgendwie Sackerl-Essen nicht erledigt.
Was ist dann wichtig? Wie bringe ich es in den Kopf rein? Oder was können Teilnehmer tun oder auch Menschen, die jetzt da zuhören, um dann halt…
Irgendwann muss ja vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein, weil sonst fährt das Unterbewusstsein mit mir Schlitten auf Dauer.
Das ist jetzt so meine banale Vorstellung dazu.
Was kann ich tun?
[8:25] Es geht immer in Schritten, sagen wir mal so. Das, was du ansprichst, das ist schon mal viel wichtig.
Ich muss die Sachen im Bewusstsein haben.
Also genau wie du sagst, wenn ich es nicht weiß, dann kann ich es nicht ändern.
Das ist mir so der erste Schritt. Und da hilft natürlich die Fastenphase total.
[8:43] Weil so wie dir geht es ja, glaube ich, anderen auch ganz oft so diese Aha-Erlebnisse.
Das hätte ich jetzt eigentlich gemacht oder eben dieses Heimkommen und mal als allererstes den Kühlschrank aufmachen und so weiter.
Also es muss mir mal bewusst werden und dann muss ich verändern.
Das heißt, ich muss mal ausprobieren, was gäbe es denn anders.
Das heißt, es geht schon ganz viel ums Üben auch. Also Üben, Üben, Üben, was könnte ich jetzt anders machen.
Und langfristig gesehen geht es dann schon darum, diese Automatismen in Stresssituationen noch einmal herauszufiltern, weil viele Sachen gehen quasi leicht, dass man ändert Und die ursprünglichsten Verhaltensweisen, die ich quasi automatisiert habe im Stressverhalten, also wenn dann quasi eine Akutsituation ist, die muss es dann halt auch irgendwie noch zu knacken geben.
Und da brauche ich halt dann aber auch ganz gute und effektive Alternativen.
Also es geht schon darum herauszufinden, was lenkt mich einfach auch gut ab, was hat einen ähnlichen Effekt wie das Essen, worum geht es überhaupt beim Essen und dann einfach ums Üben. Also ich muss es einfach immer wieder auch machen.
Also statt dem Essen quasi oder statt dem Kühlschrank gehen halt einfach dann mal eine Runde ums Haus gehen oder einen Freund anrufen oder sich zum Kind am Boden sitzen und irgendwas spielen oder oder oder.
[10:04] Befürchtet, dass das Wunder nicht einfach kommt und alles ist anders.
Jetzt bin ich ja im Moment eher am Ende dieser Umstellungsphase, ich darf jetzt auch wieder ein bisschen was essen im Moment und das wird jetzt natürlich sukzessive mehr, bis ich halt dann zum Schluss irgendwo in dieser Stabilisierungsphase jetzt dann lande. Und was ich jetzt schon merke in den letzten Wochen, Durch das, dass ich einfach wieder zubereite und esse und so weiter, und die Freude war natürlich riesengroß, nach zwölf Wochen Sackerl, die Verlockungen werden halt jetzt schon wieder mehr.
Also es ist jetzt gerade dieses, naja, beim Buren bleibt halt irgendwie noch was über und im Vorbeigehen, probiert man halt mal hin.
Der Impuls kommt schon, ich hab mich halt im Moment noch recht gut im Griff, aber merkt, das ist schon ein Kampf.
Und natürlich immer verbunden mit dieser Befürchtung, der erste Bissen ist der Anfang vom Ende und es geht wieder in die andere Richtung.
Was ist auch dein Erleben jetzt aus den vergangenen Gruppen, was sind so die wirksamen Hebel, die man da jetzt setzen kann?
Natürlich, wir haben jetzt Dinge geübt, wir haben Bewusstsein irgendwo geschaffen zu den Themen, aber es wird halt im Alltag die Automatisierung wahrscheinlich noch nicht immer klappen.
[11:25] Und das dauert sicher noch länger. Ich glaube, du hast was Wesentliches angesprochen.
Ich habe Angst, dass der erste Bissen der Anfang vom Ende ist.
Und ich glaube, mit der Angst sollte man sich grundsätzlich auseinandersetzen, weil das muss so nicht sein.
Der erste Bissen muss nicht das Anfang vom Ende sein, sondern es kann mir zeigen, wo ich stehe, und ich kann dann wieder Strategien neu entwickeln.
Also ich glaube, das ist schon mal wichtig, dass man sie schon das Kontrollvermögen oder auch die Kompetenz zuspricht.
Ich kann zu jedem Zeitpunkt, auf dem ich auf der schiefen Bahn quasi wieder gelandet bin, wieder auf die richtige Bahn zurückkommen.
Das ist etwas Wichtiges am Ende dann quasi, dass man die Leute mitgibt.
Voll wichtig ist dieses Bewusstsein, also diese Achtsamkeit, dieses bewusste Erleben des Alltags.
Einfach, dass ich diese Themen halt einfach am Schirm habe. Und wenn das Stickerlbrot vom Sohnemann halt nur am Teller liegt und ich greife da hin und esse es, dann ist das in Ordnung, wenn du das jetzt gerade am Schirm hast, dass du das isst.
Blöder wäre es, wenn du das nicht am Schirm hast, weil dann hast du es nicht bewusst gegessen.
Ich lege da einen großen Wert auf Achtsamkeitstraining in der Gruppe, dass das halt einfach geschult wird, dass ich meine Entscheidungen bewusst treffe.
[12:53] Genau, dann hat man schon mal zwei Themen, die eigentlich total wichtig sind. Also sehr bewusst sich mit den Ängsten auseinandersetzen und schon immer wieder…
Einfach Strategien zurechtlegen, die mich bei der Stange auch halten.
Also ich rede sehr gern von dieser Karotte, die wir brauchen, um unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Also ich brauche halt irgendwie ein größeres Ziel, warum es sich lohnt, da dran zu bleiben. Und was halt auch sehr hilfreich ist, das hast du auch eingangs schon angesprochen, ist halt diese Planung. Also das hat sich auch in Studien gezeigt, dass einfach durch Struktur und durch Planen, durch Aufschreiben einfach die besten Erfolge zeigen. Und das sehe ich auch in meinen Gruppen. Die Leute, die halt wirklich sehr strukturiert sind und sich da auch sehr stark an die Pläne halten können, die sind eigentlich sehr erfolgreich. Gut, das beruhigt mich jetzt, weil da finde ich mich wieder. Das heißt aber auch, dass in Wirklichkeit das Ziel nicht ist, ich mache jetzt das Programm und danach bin ich so so gehirngewaschen, damit man nie wieder was passiert, sondern in Wirklichkeit muss es das das Lebensziel heruntergebrochen auf Etappenziele sein. Sehe ich das richtig?
[14:13] Definitiv und vor allem, ich glaube, das ist schon, also man redet ja immer von Lebensstilveränderungen im Essen, im Bewegungsverhalten, aber auch im Kopf.
Ja, also ich glaube schon, dass das was ist, was mich lange, lange begleiten wird und was uns ja alle, egal ob es jetzt ums Gewicht oder um andere Themen geht, begleiten soll.
Wir sollen achtsam durchs Leben gehen, wir sollen unsere Entscheidungen gut am Schirm haben und wir sollen uns immer unserer Konsequenzen bewusst sein. Und ich glaube, das ist schon etwas, was uns lebenslang begleitet und auch euch über dieses Jahr hinaus begleiten wird.
Ein Satz, der, ich weiß gar nicht mehr, wo er genau hergekommen ist, aber irgendwo im Umfeld gefallen ist, war sinngemäß, dass jemand mit Adipositas halt sein restliches Leben damit auseinandergesetzt sein wird, dass er es schwieriger haben wird, wie jemand, der halt zeit seines Lebens normalgewichtig war. Und das ist tatsächlich, war im ersten Moment a mal so a bissl a Dämpfer, ehrlicherweise. Auf der anderen Seite, seit i den Gedanken irgendwie jetzt g’nummer hab und sag, ok, passt, es is so, i hob halt da jetzt a Voraussetzung, die jetzt vielleicht andere ned ham, kann i genau dieses Bewusstsein, dieses Achtsamkeit, das Thema und so weiter, hat einfach Priorität kriegt oder hat einen höheren Stellenwert kriegt.
[15:41] Weil ich halt das annehme jetzt als Teil, der halt jetzt irgendwie zu mir gehört, einen, den ich jetzt nicht unbedingt brauche jetzt, ehrlicherweise, aber gut, damit muss man weiterkommen. Jetzt allgemein gesprochen, Adipositas…
[15:59] Ich erlebe es auch immer wieder in der Beobachtung. Ich habe vor kurzem, ich muss jetzt kurz ausruhen, einen Expertenkollege, der zum Thema Personal Branding unterwegs ist, selber ganz offensichtlich schwerstadipös damit wirbt, dass er Pizzen verteilt bei seinen Trainings.
So als Mittagspausengeck machen wir noch Pizza miteinander, das natürlich auf seine Positionierung irgendwie auch einzahlt.
Der gelobt wird für das Thema Body Positivity und dass er so ganz toll mit sich umgeht.
Und ich stehe ehrlicherweise ein bisschen fassungslos daneben als Betroffener, der gerade irgendwie einen Weg da raus sucht, weil es aus meiner Sicht eine Verweigerungshaltung ist, weil es da offensichtlich ein Problem gibt, der ist noch recht jung, also offensichtlich auch noch keine körperlichen Probleme mit dem Ganzen, aber es halt zum Teil einen so einen positiven Aufladen macht.
Und das erlebt man ja abgeschwächt, das ist ein Extrembeispiel aus meiner Sicht, ja trotzdem in der Gesellschaft immer wieder.
Naja, bist halt ein bisschen dick und das gehört dazu und Nimm die Mist so bist und tu die nicht runter.
[17:08] Wie gesund kann so etwas sein auf Dauer? Nämlich jetzt mental gesprochen, nicht körperlich.
Das ist tatsächlich ein schwieriges Thema und das polarisiert auch total in der Gesellschaft. Und dieses Thema Body Positivity, also das.
[17:27] Kriege ich auch so ein bisschen mit Bauchweh mit.
Also es gibt ja die Personengruppe, die sagt, ich nehme mich so an und ich Ich akzeptiere mein Übergewicht und so weiter.
[17:40] Und ich glaube, es ist bis zu einem gewissen Grad auch wichtig, dass ich mir da auch positiv etwas abgewinne.
Ja, weil ich glaube, es bringt auch nichts, wenn ich übergewichtig bin oder adipös bin, dass ich mich ständig damit creme, in welcher Verfassung ich bin.
Ja, schwierig wird es dann, wenn es halt dazu führt, dass ich überhaupt keine Veränderungsbereitschaft mehr in mir erarbeiten kann.
Dann wird es halt schwierig. Und die Botschaft finde ich jetzt so für die nächsten Generationen und vor allem für die Kinder und Jugendlichen sollte schon sein, Essen als etwas Normales halt einfach anzusehen. Also diese ganze Entwicklung hat ja schon was gesellschaftspolitisches, glaube ich, ja, diese Verfügbarkeit von Essen, diese Generationen nach dem Krieg und so weiter und sofort. Da braucht man glaube ich eh nicht näher drauf eingehen, aber der Fokus ist irgendwie ganz speziell auf dem Essen gelandet. Und das merke ich schon in den Gruppen auch, dass ganz viele Leute sagen, ich möchte so gerne so flexibel, wie ich jetzt bin, bleiben und den Fokus auf dem Essen halten. Und ich glaube, das ist eine Schwierigkeit, weil der Fokus sollte nicht nur auf dem Essen sein. Es gibt ganz viele andere Themen und Dinge im Leben, wo der Fokus drauf sein kann. Und das sollte eher so die Botschaft sein.
[19:10] Geht’s weg nur von diesem Essensthema und von diesem wie schau ich aus, sondern es gibt da ganz viele andere Themen.
Wirklich ein schwieriges Thema.
[19:21] Ich erlebe auch so was. Ich habe mit verschiedenen Instagram-Posts und so weiter nicht nur positive Rückmeldungen auf meine Meinung bekommen, offensichtlich der Kollege, den ich jetzt persönlich nicht kenne, offensichtlich auch sehr geteilte Meinungen, aber das wird auch Teil des sein, weil alles was polarisiert, bringt Reichweite. Sei es drum. Also ich weiß, es ist ein schwieriges Thema, sprich es nur natürlich jetzt auch gerne in so einem Gespräch deswegen gerne an, weil ich halt einfach merke, selbes Problem, selbe Ausgangslage, völlig unterschiedlicher Zugang zu dem Thema und ja auch bei mir ein bisschen Verständnislosigkeit. Aber ich mag es jetzt gar nicht zu weit ausführen Ich glaube schon, dass es jetzt für meinen Berufsstand immer sehr wichtig ist, dieses Thema sensibel anzugehen, weil jeder hat natürlich seine Vorgeschichte und auch Vermeidungsverhalten hat manchmal seine Berechtigung.
Also wenn sich wer nicht damit auseinandersetzen will oder kann, dann ist das halt jetzt auch manchmal so.
Aber definitiv ist es halt so aus medizinischer Sicht, ist Übergewicht und vor allem Adipositas halt einfach ungesund.
Also deshalb ist es schon profitabel und zu erarbeiten, dass man halt wegkommt von dem Übergewicht. Auch wenn sich Menschen nicht so unwohl fühlen damit oder keine Einschränkungen haben, so wie du.
[20:45] Jetzt kommen wir eh zu, auch das haben wir vorher, bevor wir da ins Studio zu mir reingekommen kurz gesprochen.
[20:54] Der Kopf muss ja irgendwo nachkommen. Wir haben ja vorher darüber gesprochen, dass ich irgendwie 30 Kilo weniger gehabt habe und gesagt habe, naja, irgendwie so anders wie vorher ist es jetzt eigentlich nicht.
Also ich fühle mich jetzt nicht furchtbar anders. Natürlich merke ich, dass ich weniger schwitze und dass ich nicht außer Atem komme und dass ich ein anderes Gewand brauche.
Aber vom Gefühl her war jetzt nichts da. Und dann gab es halt dieses Schlüsselerlebnis, das ich auch im Blog und hier im Podcast schon thematisiert habe, mit dem Sohn im Motorikpark, wo ich mit dem halt mitgetourent hab, statt dass ich ihm geholfen hab und drauf gekommen bin, naja, dabei sein, also anwesend sein ist nicht dasselbe wie dabei sein, und einfach auch gemerkt hab, dass das tatsächlich eine andere Qualität in der Freizeit mit meinem Buben gehabt hab, ohne dass ich davor das Gefühl gehabt hätte, ein vernachlässigender Vater zu sein, Aber dass sich halt was verändert und auch eine Zielsetzung daherkommt, die ich jetzt so nicht erwartet hätte.
Das ist jetzt ein Beispiel und das wird sich bei jedem irgendwie unterschiedlich ausprägen.
Aber gibt es irgendwie so Erfahrungswerte, wie lange der Kopf braucht, dass er der körperlichen Veränderung nachkommt?
Weil der Verdacht wird sich bei mir erhärten, auch wenn ich so im Umfeld bei mir schaue, dass das nicht eins zu eins geht und dass nicht mit jedem Kilo oder irgendwie ein Mehr an, Lebensfreude, Selbstvertrauen, was auch immer da ist.
[22:22] Also eine genaue Zahl kann ich da jetzt nicht sagen, aber was schon auffällig ist, ist, dass.
[22:31] Menschen, die sich da eher klarer einstufen können, ja, Entschuldigung, Also Menschen, die irgendwie das klar am Schirm haben, wie breit bin ich, wie schmal bin ich, also das geht ja in das Thema Körperbild und Körperbildstörung.
Und je mehr ich da quasi eine Störung drinnen habe, umso länger werde ich ja brauchen, dass ich da wieder rauskomme.
Wenn ich mich recht klar einstufen kann, wo bin ich und wo war ich und wo bin ich jetzt, dann wird das weniger lang dauern.
Aber die Erfahrung ist schon über alle Gruppen hinweg bei mir, gerade wenn die Gewichtsabnahme recht schnell und recht groß ist, so wie bei dir innerhalb von ein paar Wochen 30 Kilo weniger, dann braucht es natürlich schon seine Zeit, bis der Kopf nachkommt.
Und ich glaube festmachen kann man es dann anhand eben dieser kleinen, so wie es das so klein nennst, das sind eigentlich Großigkeiten und keine Kleinigkeiten, Veränderungen. Das Nicht-Schwitzen zum Beispiel, das ist eh schon mal ein richtig großes Indiz eigentlich, dass da richtig viel passiert ist.
Wär ja mir gar ned aufgefallen im ersten…
[23:42] Nicht bewusst gewesen, aber meine Frau hat mich halt angesprochen, dass ich, ich bin am Griller gestanden, wir haben ja zuletzt eh gute Temperaturen gehabt und irgendwie neben einem 200 Grad Griller bei 34 Grad draußen, ja natürlich schwitzt man da, also das ist einfach so, aber wo man einfach gemerkt hat, okay, ich hab halt nicht gerantet beim T-Shirt, sondern mir stehen halt nur die Perlen auf der Stirn Und sie hat mich dann angesprochen.
Du schwitzt ja viel weniger. Und das sind halt dann immer so die Erkenntnisse, die hinten nachkommen.
Und tatsächlich merke ich jetzt vor allem auch an Instagram-Fotos, die jetzt nur am Beginn des Programms gemacht worden sind.
Ich habe neulich eine Visitenkarte hergegeben und ich habe ein Foto von mir auf der Visitenkarte drauf.
Und mein Gegenüber hat nicht bedacht, was da jetzt gleich rauskommt.
Und schaut drauf und sagt, nur du warst auch noch voller. Und dann bin ich draufgegangen, opa, ich muss meine Visitenkarten ändern.
Das passt nimmer zusammen.
Und das sind jetzt so die Dinge, an die hätte ich auch zum Beginn von dem Programm nicht gedacht, dass das alles dann nachkommt, dass ich neue Fotos für eine Website brauche und so weiter.
Und jetzt ehrlicherweise gerade eh das Problem habe, nicht zu wissen, wann ist der ideale Zeitpunkt, das zu tun, weil ich ja noch nicht fertig bin. Das freut natürlich.
[25:08] Zum Programm selber vielleicht nur mal retour. Und was mir ja sehr oft gesagt wurde, wie furchtbar konsequent ich nicht bin, dass ich das so super durchhau.
Also jetzt von Leuten, die mit dem Programm nix zu tun haben.
Und irgendwann hab ich’s dann auch nehmen können. Für mich war’s halt keine Konsequenz, weil ich mir einfach dachte, ich überweise jetzt doch einen erheblichen Betrag an Geld.
Und ich wär ja schäblet, wenn ich das jetzt nicht machen würd, für was ich da eigentlich bezahle.
Wie viel Konsequenz ist da jetzt wirklich dahinter? Weil ich kann es ganz ehrlich nicht einschätzen, weil ich einfach nicht schwer da bin.
Brauche ich große Willensstärke, um medikal durchziehen zu können?
[25:53] Die Fastenphase ist für sehr viele relativ gut durchziehbar, würde ich jetzt einmal sagen.
Also für den Großteil. immer wieder Leute, die halten es nicht aus, dass sie nicht einmal die drei Monate in eine Gurken oder so reinbeißen. Die großen Ausbrüche in der Fastenphase habe ich noch nicht erlebt. Es sind meistens dann so, ich esse einmal eine Gurke oder ich beiße in eine Tomaten rein. Schwieriger wird es dann zu Beginn, also Halbzeit, das ist so aus meiner Erfahrung so ein bisschen schwierig, weil da habe ich dann schon wirklich halb ein Jahr irgendwie durchgehalten und habe mich motiviert.
Die Stabilisierungsphase ist tatsächlich aus meiner Sicht die herausforderndste Phase. Warum?
Weil ich natürlich angehalten bin zu stabilisieren und wenn das nicht passiert, also wenn die Leute noch weiter abnehmen, nehmen sie nicht mehr so viel so schnell ab.
Also es ist tatsächlich so, dass in der Phase natürlich ich wieder konfrontiert bin mit diesem Essensthema.
Und ich halt einfach meine Verhaltensmuster wieder mehr am Tisch habe und da einfach mehr arbeiten muss.
[27:10] Ich finde, es ist gut durchhaltbar. Es gibt ja auch das Angebot von uns Therapeuten, dass wir immer mit Rat und Tat zur Seite stehen und natürlich Krisen sozusagen auffangen wollen.
Aber es braucht schon einen langen Atem, das muss man schon sagen. Und vor allem immer wieder Motivation zwischendurch.
[27:35] Ja, also leider her ist es jetzt schon wieder, dass die Stabilisierungsphase ist.
Gerade vor kurzem hatte ich die Möglichkeit, mit einer Ordensschwester, die es letztes Jahr durchgezogen hat, zu sprechen und das war auch das Erste, was mir gesagt hat, dass, der schwierige Teil jetzt dann erst kommt.
Umso wichtiger ist, genau die Dinge, die wir besprochen haben, im Kopf zu haben und voranzugehen und die positiven Dinge im Kopf zu haben.
Abschließend, wenn du so zurückschaust auf die letzten Jahre deiner Gruppen, was sind so die größten Erfolge, nämlich kopfmäßig, nicht in Kilo ausgedrückt, die du irgendwie wahrgenommen hast? So die größten Veränderungen, nämlich auch um ein bisschen motivatorisch abzuschließen mit dem Ganzen da.
Was sind die größten Veränderungen? Also das, was ich immer schön gefunden habe, ist, wenn die Leute einfach gemerkt haben, okay, es ist schon wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, weil das braucht es einfach auch. Es braucht es auch für das System abnehmen.
[28:47] Da gehört dann auch dazu, ich strukturiere mich, ich plane mich.
Also so dieses Konzentrieren auf sich selber, sich Zeit nehmen, schon auch wieder herausfinden, was tut mir gut, was sind meine Energiequellen, was sind meine Energiefresser.
Und schon noch mal so ein bisschen Ist-Soll-Abgleich zu machen.
Also wo stehe ich gerade und wo will ich hin und was brauche ich dafür, um dort hinzukommen.
Ja, also schon so dieses eigene Ich wieder in den Vordergrund zu stellen, das ist schon eine große Errungenschaft von den meisten Teilnehmern, die ich bis jetzt begleitet habe.
Daniela, vielen Dank für die vielen, vielen Einblicke und auch, dass du auch klar gemacht hast, dass es nicht nur um Geld ein paar Sackerl zu konsumieren über ein paar Wochen, sondern dass da deutlich mehr auch passiert mit uns Teilnehmern, Auch für die allgemein anwendbaren Geschichten, für die, die vielleicht jetzt nicht drinnen sind in so einem Programm.
Ich freu mich, dass du da warst. Vielen herzlichen Dank. Danke für die Einladung.
[29:46] Music.
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[30:22] Music.
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